In dem Artikel start before you’re ready habe ich schonmal darüber geschrieben: Ich beschäftigte mich bereits seit einiger Zeit mit dem Umbau und der Neugestaltung meines Business’. Allerdings tappte ich dabei immer wieder in die Falle, für dieses Vorhaben einfach keine Zeit freischaufeln zu können. Erst noch dieses Kundenprojekt beenden, das Seminar vorbereiten und die eine oder andere private Herausforderung meistern. Dann habe ich Zeit dafür … Auf diese Weise passiert es ziemlich schnell, das eigene Projekt immer wieder nach hinten zu schieben. Und das ist extrem frustrierend! Natürlich geht es hier auch um eine fehlgeleitete Wahrnehmung von „Wichtig“ und „Dringend“. Aber weil das manchmal eben so schwer zu unterscheiden ist, und „Dringend“ sich so oft mit dem „Wichtig“-Mäntelchen verkleidet, startete ich am 14.September ein Experiment: Ich würde in den kommenden 30 (Werk-)Tagen meine Prioritäten anders setzen und mich jeweils VOR allen anderen Aufgaben um mein eigenes Unternehmen kümmern.
Bei einer 30 Tage Challenge widmest Du Dich 30 Tage lang täglich einer Sache.
Mein Ziel war der Launch meiner neuen Website und meines Blogs am 24. Oktober 2015. Um mich selbst stärker zu verpflichten und bei der Stange zu halten, berichtete ich auf Facebook über mein Vorhaben. Zusätzlich kündigte ich an, täglich ein Foto auf Instagram zu posten: #30daysoflaunching
Vorüberlegungen
Ich ging mit einem gewissen sportlichen Ehrgeiz an die Challenge heran und sah sie gleichzeitig als spannendes Experiment: Wie weit komme ich, was kann ich erreichen, wenn ich 30 (Werk-)Tage lang mein eigenes Projekt in den Vordergrund stelle? Wie gelingt es mir, meine eigenen Grenzen zu achten, wenn ich das durchziehe und gleichzeitig an Kundenprojekten arbeiten und Deadlines einhalten muss?
Schnell war mir klar: Es geht nur, indem ich Nein sage. Oft.
In diesen 30 Tagen ist mein Fokus ganz klar ausgerichtet. Ich kriege das nur hin, wenn ich zu anderen Angeboten und Aufgaben Nein sage. Und zwar oft.
Meine Regeln für die 30 Tage Challenge
- An den kommenden 30 Werktagen arbeite ich täglich an meinem (Re-)Launch. Und zwar VOR meinem Alltagsgeschäft.
- Ich poste täglich ein Foto und ein paar Sätze auf Instagram
- Ich launche auf jeden Fall am 24.10. Egal, ob ich „fertig“ bin, oder nicht
Noch wichtiger als meine täglichen Launch-ToDos und nicht-verhandelbar:
- Pausen
- g’scheit essen
- meine Männer
- Sport
Meine Vorbereitung
- Zusammenschreiben aller Aufgaben, die bis zum Launch erledigt sein müssen
- Erstellen eines Zeitplans für die 30 Tage (Die Wochenenden bleiben frei)
- Verteilen der Aufgaben auf die einzelnen Tage*
- Ankündigung auf Facebook und Instagram
*Das erfolgte zunächst ziemlich willkürlich und wurde im Lauf der Challenge immer wieder angepasst.
Meine Erfahrungen
Zusammenfassend muss ich zugeben, dass das Projekt insgesamt doch ganz schön ehrgeizig war 🙂 Ehrlich gesagt habe ich es anfangs gewaltig unterschätzt. Aufgrund einiger (wundervoller, aber eben auch aufwendiger) Kundenprojekte waren meine Tage während der Challenge extrem vollgepackt. Die Wochenenden freizuhalten war nicht möglich und ich brauchte auch die Abende, um wirklich voranzukommen. ABER: Es hat so viel Spaß gemacht! Und mein Ziel hat mich unglaublich motiviert. Deshalb, und weil klar war, dass es sich um eine zeitlich begrenzte Ausnahmesituation handelte, bin ich letztendlich ziemlich gut durchgekommen.
Die erste Woche lief super. Die zweite war herausfordernd. Ab Woche drei wurde es tough.
Meine Knackpunkte und Stolperfallen
• Die Zeit ist zu knapp veranschlagt
Die Zeiten, die ich für die einzelnen Aufgaben angesetzt hatte, waren sehr oft zu kurz bemessen. Ziemlich schnell war klar, dass ich ein paar meiner Ziele nicht bis zum Launch erreichen würde. So musste z.B. die Erstellung des Newsletters mit dazugehörigem Giveaway für Abonnenten zunächst erstmal auf der Strecke bleiben.
• Das Leben kommt „dazwischen“
Mein Sohn lag ein paar Tage mit einem grippalen Infekt im Bett, mich selbst bremsten heftige Kopfschmerzen und eine fiese, schmerzhafte Sehnenentzündung im Arm teilweise ziemlich aus und eine Freundin brauchte ganz plötzlich dringend meine Unterstützung.
• Missachtung der Regeln
Ganz böser Fehler! Als es so richtig tough wurde, fing ich an den Sport zu streichen, vergaß die Pausen, und aß nicht mehr besonders gut. Das alles führt in eine Negativspirale: Ohne regelmäßige Pausen droht Erschöpfung. Zu wenig Bewegung und Essen, das nicht nährt sondern nur satt macht, raubt Energie. Gar nicht gut! Glücklicherweise habe ich schnell gemerkt, in welches Fahrwasser ich da gerate und, wenigstens an manchen Stellen, gegengesteuert.
Meine Trüffel
• Meine neue Website ist online. Seit dem 24.10.2015 🙂
• Ich habe während der Challenge eine Menge gelernt.
• Durch das Öffentlichmachen meines Ziels und des Weges dahin, habe ich viel Interesse und Unterstützung von tollen Menschen in den sozialen Netzwerken erfahren und neue Kontakte geknüpft.
8 Tipps, um dranzubleiben
1. Motiv: Überlege, was genau Du am Ende der 30 Tage geschafft haben willst. Und warum.
2. Investition: Lege fest, wieviel Zeit Dir jeden Tag realistisch dafür zur Verfügung steht.
3. Planung: Erstelle Dir eine Übersicht über die 30 Tage und plane die täglichen Schritte (mit genügend Zeitpuffer) fest ein.
4. Regeln: Es geht um Dich. Stelle Deine ganz eigenen Regeln auf.
5. Unterstützung: Suche Dir Mitstreiter, oder weihe jemanden in deine Pläne ein.
6. Weitermachen: Gib nicht auf, wenn es einmal nicht so klappen sollte, wie Du es dir vorgenommen hast. Mach einfach weiter.
7. Freude: Hab’ schon auf dem Weg Spaß, nicht erst am Ziel.
8. Feiern: Feiere Deine Erfolge!
Mein Fazit
Eine wirklich tolle Sache! Wenn es darum geht, (endlich) etwas Neues anzufangen, etwas lange Liegengebliebenes vorwärtszubringen oder eine neue Gewohnheit zu installieren, ist das mit den 30 Tagen eine großartige Methode! Ich kann mir sehr gut vorstellen, auf diese Art und Weise auch andere Dinge anzugehen. (Vielleicht als nächstes erstmal ein etwas weniger umfangreiches Projekt ;-))
Kennst Du schon mein FANG AN-Printable? Wenn nicht, dann hol es Dir, drucke es aus und hänge es zur Unterstützung gut sichtbar auf.
Was immer Du kannst oder Dir vorstellst, dass Du es kannst, beginne es. Kühnheit trägt Genius, Macht und Magie in sich. Beginne jetzt. (Johann Wolfgang von Goethe)
ein grosses Bravo für dein 30Tag Challenge! an sich nichts neues, aber die art und weise wie du es angingst und berichtest ist sehr motivierend!
ich habe es zuletzt genutzt um neue Alltagsroutine einzuführen die mir geholfen habe zeitfressende Aufgabe im griff zu kriegen!
Weiter so! Alles Gute.
Liebe Samantha, danke für Dein nettes Feedback! Das Tolle ist ja, dass man dieses „Tool“ für so viele verschiedene Anwendungsgebiete nutzen kann und damit so viele Möglichkeiten hat, Dinge wirklich anzugehen und zu verändern. Toll, dass Du auch schon so gute Erfahrungen damit gemacht hast!
Liebe Grüße, Martina
Ich hab es ja schon bei Facebook geschrieben: ich finde diese Idee so großartig! So viele Fliegen mit einer Klappe, die Produktivität ankurbeln und gleichzeitig die Vermarktung, kreativ und charmant gelöst. Super! Kommt gleich in meine Liste von #gernegeteilt. Besonders gut finde ich die Bezeichnung „Meine Trüffel“ 😉
LG
Katharina
Danke, liebe Katharina! Mich mit der Challenge auf Instagram selbst zu verpflichten, aber eben auch „nackig zu machen“, hat mir enorm geholfen, wirklich dranzubleiben und meine Seite tatsächlich zum angekündigten Termin online zu stellen. „Meine Trüffel“ – ja, wenn man sucht, findet man die wirklich überall 🙂
Liebe Grüße, Martina