Der Branding-Prozess, Teil 2
Die eigene Zielgruppe kennen – und zwar richtig, richtig gut. Das ist ein essentielles Branding-Gebot und darum kümmern wir uns heute. Bevor wir starten, möchte ich nochmal kurz zusammenfassen, worum es im ersten Teil dieser kleinen Branding-Serie ging, nämlich um den Sinn deiner Arbeit und um die Antwort auf die Frage, warum du tust, was du tust. Daraus entsteht deine zentrale Aussage, die eindeutige Kernbotschaft, die als Basis der kompletten Markenstrategie zugrunde liegt. Wenn du diesen Teil noch nicht gelesen hast, dann empfehle ich dir, kurz nochmal „zurückzublättern“.
WAURM + WER + WAS + WIE = deine BRAND
Heute beschäftigen wir uns also mit der zweiten Variable meiner Branding-Formel: dem WER. Es geht um die Menschen, für die du das alles machst. Menschen, die von deiner Arbeit profitieren und mit denen du am liebsten zusammenarbeitest.
Wenn du deine Zielgruppe kennen willst, musst du etwas tiefer gehen, als nur auf dem Papier eine „Kundenbeschreibung“ zu erstellen. Es geht um Werte, Identifikation und echte Verbindung. Denn:
Menschen kaufen von Menschen!
Warum es so wichtig ist, deine Zielgruppe zu kennen
Viele Unternehmer:innen machen den Fehler, immer nur „in Kunden“ zu denken. Doch Kunden sind in erster Linie Menschen. Und Menschen entscheiden oft aus dem Bauch heraus. Wer kauft, folgt nicht nur Fakten, sondern Gefühlen. Deshalb ist das Fundament deines Marketings immer eine emotionale Beziehung zwischen dir, deinem Business und den Menschen, die deine Kunden sind oder werden sollen.
Schritt 1: Wer ist deine Zielgruppe?
Wenn du deine Zielgruppe wirklich kennen willst, finde heraus, wer deine wahren Lieblingskunden sind. Die Menschen, mit denen du wirklich gerne zusammenarbeiten möchtest. Je besser du sie kennst, desto leichter kannst du deine Botschaft formulieren und diese Traumkunden anziehen.
Wünsche, Werte und Schmerzpunkte erkennen
- Was sind ihre größten Wünsche?
- Welche Werte beeinflussen ihre Entscheidungen?
- Welche Sorgen beschäftigen sie?
- Mit welchem Problem schlagen sie sich herum?
- Welche Lösung hast du für dieses Problem?
- Wie hilfst du ihnen ganz konkret weiter?
So bekommst du die Antworten
- Starte eine kleine Umfrage, z.B. über deine Social Media-Profile, in passenden Gruppen oder über deinen Newsletter.
- Sprich mit ehemaligen Kund:innen.
- Unterhalte dich mit Menschen auf Netzwerktreffen.
Jedes Gespräch bringt dir wertvolle Einblicke in die Welt deiner Lieblingskunden und es wird leichter für dich, deine Botschaft zu kommunizieren und deine Brand aufzubauen.
Schritt 2: Wen genau sprichst du an?
Es ist wichtig, den Kreis der zu dir passenden Kunden einzugrenzen. Du bist nicht für alle da, passt nicht zu jedem und das musst du auch gar nicht. Je klarer du definierst, wen du erreichen willst, desto authentischer kannst du auftreten und desto schneller wirst du von den Richtigen erkannt.
Wenn du versuchst, mit deinem Angebot alle anzusprechen, fühlt sich niemand gemeint.
Die falschen Kunden aussortieren
Du wirst es niemals schaffen, mit deinem Angebot alle anzusprechen. Im Gegenteil. Am Ende fühlt sich überhaupt niemand gemeint. Du lädst dir nur den Druck auf, es jedem recht machen zu wollen und fängst an, dich zu verbiegen. Das ist nicht nur anstrengend, sondern macht dich auch austauschbar und dein Angebot beliebig.
Lieber sehr klar kommunizieren und dafür auch wirklich die Menschen anziehen, die gut zu dir passen.
Schritt 3: So wirst du von deiner Zielgruppe gefunden
Ideal wäre es doch, wenn du deine Lieblingskunden gar nicht suchen müsstest, sondern wenn sie dich selbst finden und dich schließlich auch weiterempfehlen würden. Oder?
Wenn du Punkt 1 und 2 klar hast und somit deine Lieblingskunden wirklich kennst, kannst du dir bestimmt vorstellen, wo sie nach dir suchen werden.
Offline sichtbar werden
Wenn deine Zielgruppe vor allem offline unterwegs ist:
- Zeig dich auf Kongressen, Bar-Camps, Konferenzen, Messen und natürlich Netzwerkveranstaltungen.
- Halte Vorträge oder Workshops.
- Nutze lokale Medien und Fachzeitschriften.
Online sichtbar werden
Wenn deine Zielgruppe online sucht:
- Sei präsent auf den Plattformen, die sie nutzt (z. B. Instagram, LinkedIn, Facebook).
- Biete ein kostenloses Webinar oder eine Challenge an.
- Teile wertvolle Inhalte auf deinem Blog oder in Gastbeiträgen.
Ob off- oder online, ich bin sicher, dir fallen noch weitere Möglichkeiten ein. Wichtig ist auf jeden Fall, dass du dort sichtbar bist, wo deine Leute auch sind.
Themen, die deine Zielgruppe interessieren
Bleib immer am Ball, sei neugierig und finde heraus, welche Fragen, Probleme und Ziele sie haben. Erstelle Inhalte, die genau darauf eingehen. So wirst du mit der Zeit ganz automatisch als Expert:in für diese Themen wahrgenommen.
Fazit: Deine Zielgruppe kennen heißt, Beziehungen aufbauen
Das alles passiert natürlich nicht von heute auf morgen. Aber je besser du deine Zielgruppe kennst, desto mehr wirst du die Menschen anziehen, für die dein Angebot wie gemacht ist.
Begeistere sie mit dem, was du zu bieten hast und mache deine Brand zur Lieblingsmarke für deine Zielgruppe!
Falls du noch etwas tiefer einsteigen und dich in Sachen Branding und Sichtbarkeit weiter informieren möchtest, lade dir meine kostenlose Branding-Checkliste herunter. Du kannst sie als deinen roten Faden durch den kompletten Markenentwicklungsprozess nutzen, denn sie bietet dir Orientierung und einen guten Überblick über die einzelnen Schritte.
Beitragsbild: unsplash.com